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Artikel aus Mobile Times 2

Handy-«Missbrauch»

Wenn in der Schweiz bereits über eine Million Menschen ein Natel zur mobilen Kommunikation verwenden, verwundert es nicht, wenn der boomende Handy-Erfolg hierzulande auch etwelche Kapriolen schlägt.

Da ist zunächst die einen Grossteil der Handy-Hersteller verdammende Sendung der Schweizer Fernseh-Kassenstürzler zu nennen. Zu diesem typisch marktschreierischen Auftritt dürfte sich ein Kommentar erübrigen, wenn man zudem berücksichtigt, dass «eindeutige und zweifelsfreie Beweise für Gesundheitsbeeinträchtigungen bislang nicht gefunden werden konnten». So jedenfalls lautet das mit keinem Wort erwähnte Fazit von über 60 in Auftrag gegebenen Studien und über 10'000 ausgewerteten internationalen wissenschaftlichen Literaturstellen. Dies die Aussage der deutschen «Forschungsgemeinschaft Funk e.V.» (FGF).

Eine andere Handy-Werbung stellte der Basler Kabarettist Patrik Allmandinger kürzlich einem Vorpremieren-Publikum in seiner neuesten Comedy-Show «Almi's Handycap» vor. Der Alleinunterhalter spielt darin unter anderem einen Grossunternehmer mit vier Handys: Ein schwarzes Natel für sein Bestattungsinstitut, ein blaues für die Presseagentur, ein grünes für die Marketingfirma und ein gelbes für die Künstleragentur. Sogar eine pastorale Hymne gab der Vollblutkabarettist mit «O Handy, sing mir deine frohe Botschaft ins Ohr ...» zum Besten.

Schliesslich setzt James Bond demnächst im Streifen «Tommorow Never Dies» ein Handy für völlig andere Aufgaben ein: Es dient ihm dazu, Türen zu öffnen, Tresore zu sprengen und sein Luxusauto fernzusteuern. Allen Handy-Freaks, die ähnliche Arbeiten mit ihrem Natel vollführen wollen, sei aber gesagt, dass gemäss Angaben des schwedischen Herstellers dieses Zaubertelefon derzeit nicht erhältlich ist.

Solche Popularität für ein praktisches Kommunikationsmittel in einer immer schnellebigeren Zeit löst doch entschieden angenehmere Empfindungen für diese Mobiltechnologie aus. Oder? Natürlich ist eine genaue Beobachtung der wissenschaftlichen Resultate und eine sachliche Auseinandersetzung darüber unabdingbar.

Herzlichst
Ihr
Friedrich W. Klappert
Chefredaktor




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 3. Mai 2004
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