Frei Sprechen
Die immerwährende Diskussion um ein Telefonierverbot mit dem Handy im Auto ist für MOBILE TIMES Anlass, den Markt für Freisprechanlagen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wer viel im Fahrzeug unterwegs ist, schätzt den Vorteil einer Freisprechanlage: Man ist einfach entspannter beim Telefonieren und nicht so stark vom Verkehr abgelenkt. Man fährt sicherer, als wenn man in der einen Hand das Handy und in der anderen womöglich noch ein Glacé-Cornet hat.
Grundsätzlich unterscheiden wir drei Arten von Freisprechanlagen:
- Mobile Systeme
Dabei handelt es sich im Normalfall um eine Kombination von Mikrofon, Ohrhörer, Kabel und Stecker. Zum Betrieb ist kein weiterer Zusatz erforderlich. Vorteile: Praktisch überall einsetzbar, unabhängig von einer Stromversorgung, leicht, platzsparend und preiswert. Nachteile: Der Knopf im Ohr ist nicht jedermanns Sache, Mitreisende können im Bedarfsfall nicht mithören, Radiostummschaltung muss manuell erfolgen, Aussenantenne meist nicht anschliessbar.
- Portable Systeme
Geradezu klassisch ist die Kombination eines Steckers für den Zigarettenanzünder mit einem Lautsprecher und einem Mikrofon. In der Ausführung unterscheiden sich die einzelnen Geräte aber gravierend - deshalb bilden sie auch den Gegenstand unseres Vergleichstests ab Seite 20. Vorteile: Bei Fahrzeugwechsel ohne Probleme mitzunehmen, keine Veränderungen am Fahrzeugkörper, Gesprächsqualität, Mithörmöglichkeit, preiswert. Nachteile: Radiostummschaltung muss meist manuell erfolgen, Aussenantenne in der Regel nicht anschliessbar.
- Feste Systeme
Fix eingebaut, meist vom Hersteller des Handys geliefert. Vorteile: Ideal auf das Handy abgestimmt, Aussenantenne und dadurch bessere Empfangsqualität, Gesprächsqualität, Mithörmöglichkeit, automatische Rufannahme, Radiostummschaltung, allenfalls auch Benutzung der Lautsprecher des Autoradios. Nachteile: Fix mit dem Fahrzeug verbunden, Änderungen schwierig (Bohrlöcher), bei Gerätewechsel muss Anlage erneuert werden, bei Fahrzeugwechsel kaum mitzunehmen.
Darauf kommt es in der Praxis an
Bei unseren Versuchen mit festen Systemen hat sich gezeigt, dass das Hauptproblem weniger beim Lautsprecher im Fahrzeug, als vielmehr beim Mikrofon liegt. Wird dieses zu stabil mit dem Wagenkasten verbunden, übertragen sich natürlich die Vibrationen auf das Mikrofon und werden zur Gegenstelle als Geräusche übertragen, die teilweise so stark sein können, dass der Teilnehmer am anderen Ende praktisch nichts mehr versteht.
- Mikrofon weich lagern
Im Fahrzeug selbst bewährt sich daher ein sehr weich gelagertes Mikrofon. Optimal sind die in letzter Zeit etwas in Vergessenheit geratenen Schwanenhälse, die noch dazu die exakte Positionierung des Mikrofons ermöglichen. Der lange flexible Halter dämpft die Eigengeräusche des Fahrzeugs ausreichend.
- Lautsprecher
Wenn es die einzubauende Anlage erlaubt, sollte man die Lautsprecher des Autoradios mitverwenden, denn die Tonqualität dieser Lautsprecher ist schon aufgrund ihres Einbaus - an dafür vom Autokonstrukteur vorgesehenen Plätzen - wesentlich besser, als es die meist irgendwo im Fussraum untergebrachten Extra-Lautsprecher für die Freisprecheinrichtung je sein können.
Eine interessante Alternative, die wir mangels Testgerät noch nicht wirklich beurteilen konnten, wäre ein Handy mit «eingebauter Freisprecheinrichtung», wie es etwa AEG anbietet: Die Lautstärke des im Gerät eingebauten Lautsprechers soll ebenso ausreichen wie die Empfindlichkeit des internen Mikrofons.
Autotelefon
Wer viel im Auto telefoniert, fährt wohl mit einem speziellen Autotelefon am besten, das durch Wechseln der SIM-Karte über die gleiche Nummer wie das Handy erreichbar ist.
Seit 1. 4. 1998 bietet Swisscom Mobile neu ein Abonnement für eine Duo-Karte an (Einmalkosten: 60 Franken, monatliche Abo-Gebühr: 20 Franken). Dabei spielt es dann keine Rolle, ob eines der beiden Mobiltelefone eine Plug-in- oder eine ISO-Karte verwendet. Voraussetzung zum Gebrauch der Duo-Karte ist allerdings, dass immer nur ein Handy in Betrieb sein darf.
fak/fwk
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