Zu viele Messen in der Schweiz?

Verehrte Leserinnen und Leser!

Anfang Februar lancierte die Messe Basel eine neue Ausstellung in Zürich: Die «Orbit Home». Sie soll - in Zusammenarbeit mit der Messe Zürich und unterstützt vom SWICO als Branchenpartner - erstmals vom 19. bis 22. April 2001 über die Bühne gehen, 150 Aussteller mobilisieren und 60'000 Besucherinnen und Besucher anziehen. Den Inhalt der Orbit Home bildet nach der Vorstellung der Veranstalterin die gesamte «eWorld» mit den zentralen Bereichen Informatik und Kommunikation, Fotografie, Edu- und Entertainment sowie Consumer Electronics. Zusammen mit der Basler Orbit/Comdex Europe im Herbst setzt die Messe Basel damit jährlich zwei Schwerpunkte im Ausstellungskalender.

Die bereits Ende letzten Jahres beschlossene Abnabelung der Orbit Home von der Orbit/Comdex Europe und die nun zeitliche wie örtliche Verschiebung muss sowohl bei Ausstellern als auch bei Besuchern einige Fragen aufwerfen.

Wo liegen die Probleme? Viele grosse Anbieter - und natürlich auch die von allen Ausstellungen herbeigewünschten Besucherinnen und Besucher - sehen sich in der Schweiz einer Häufung von Messen gegenüber: Im Winter die «Internet Expo» (IEX) in Zürich, im Sommer die «TeleNetCom» (TNC) in Zürich und im Herbst die «Orbit/Comdex Europe» in Basel - notabene alle in der Deutschschweiz. Nur etwa einen Monat nach der Orbit Home trifft man sich an der «Computer» in Lausanne und 30 Tage vorher bei dem Branchenereignis im nahen Ausland schlechthin - der CeBIT. Ist das des Guten nicht zu viel?

Lassen Sie mich ein wenig philosophieren und eine wahrscheinlich gar nicht einmal so abwegige Vision skizzieren: Die Ausstellungen «Internet Expo» und «TeleNetCom» - beide organisiert von der Firma Reed - schliessen sich zusammen. Hört man auf Kenner der Marktszene, entsteht im Herbst oder Sommer eine Zürcher PC-Messe «Poptronic». Denkt man an die Zeiten einer «fera», Ausstellung für Unterhaltungselektronik, zurück, könnte die Orbit Home für diesen Anbieter-Kreis eine neue Heimat werden, zumal die Händlermesse dieser Branche in Morschach dem Vernehmen nach gestrichen wurde.

Eine Häufung der Messen ist in der Tat festzustellen und das in einem relativ kleinen Land. Ob es zuviele Ausstellungen sind, wird die Praxis zeigen. Aber denken wir daran: Für Aussteller und Besucher könnte diese Häufung zu einer Last werden, die schlussendlich niemandem irgendeinen Vorteil bringt.

Herzlichst
Ihr
Friedrich W. Klappert
Chefredaktor


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